Richtiges Düngen von Aquarienpflanzen / Verhindern von Algenwuchs

 

Immer noch hält sich hartnäckig der Irrglaube Nitrat oder Phosphat würden Algen fördern.

 

Man findet ja schließlich den Slogan „Ohne Algen förderndes Nitrat & Phosphat“ so oder so ähnlich auf vielen Aquarienpflanzendüngern.

 

Abgeleitet wurde dies damals durch Untersuchungen einheimischer/mitteleuropäischer Gewässer. In Gewässern mit viel Phosphat & Nitrat fand man zum Teil heftigste Algenplagen.

 

Diese Ergebnisse übertrug man dann 1:1 auf das Ökosystem Aquarium. Ohne einen entscheidenden Unterschied ausreichend zu beachten. Im Aquarium legt man zumeist mehr Wert auf eine dichte und üppige Bepflanzung. Die Pflanzendichte ist dadurch wesentlich höher, als in einheimischen Gewässern, die z.T. kaum Bepflanzung aufweisen. Auch sind tropische Gewässer nicht direkt mit Kaltwasser-Ökosystemen vergleichbar.

 

Pflanzen leben mit Algen in Nährstoffkonkurrenz. Limitiert man die Nährstoffe Nitrat & Phosphat, so führt dies zu einem Mangel insbesondere für Pflanzen. Nitratmangel äußert sich z.B. durch verdrehte Triebspitzen & kleine z.T. auch aufgehellte Blätter. Ein Phosphatmangel führt zu schwachen Stängeln. Bei einem länger andauernden Mangel an Phosphat kann die Pflanze dann sogar zerfallen. Häufig beobachtet man dies erst einmal bei schnell wachsenden Arten wie z.B. Hornkraut.

 

Wachsen nun die Aquarienpflanzen nicht mehr richtig, sieht das schonmal unschön aus. Leider werden dieverse Algen das Nährstoffungleichgewicht für sich nutzen und sich rasant ausbreiten.  

 

Bei einem Missverhältnis von Nitrat & Phosphat entstehen z.B. häufig Cyanobakterien/Blaualgen.

 

Bei Nitratmangel breiten sich viele Fadenalgen & andere Grünalgen rasant aus.

 

Ebenso kann ein Mangel im Bereich Nitrat und/oder Phosphat Bart- und Pinselalgen fördern, wenn man gleichzeitig einen Eisenvolldünger hinzugibt.

 

Die Hauptursache von Algenwuchs in bepflanzten Aquarien ist meist in einem limitierenden Faktor für Aquarienpflanzen zu suchen. Stellt man sicher, dass Aquarienpflanzen alle Nährstoffe bereit gestellt werden, so werden sie üppig wachsen und Algen zurückdrängen.

 

Und das dann gerade durch die Verfügbarkeit von Nitrat und Phosphat!

 

Hierzu möchten wir Euch eine Abstufung der wichtigsten Wuchsfaktoren anführen:

 

1.       Licht

 

2.       CO2 / Kohlenstoff

 

3.       Nitrat

 

4.       Phosphat

 

5.       Kalium

 

6.       Eisenvolldünger & Spurenelemente wie Magnesium / Calcium usw.

 

 

Hat man nun einen unschönen Algenwuchs in seinem Aquarium festgestellt ist es ratsam entsprechend der Tabelle auf Ursachenforschung zu gehen:

 

 

1.       „Habe ich die für die Pflanze angemessene Beleuchtung?“

 

2.       „Stelle ich genügend CO2 oder zumindest einen Kohlenstoffdünger bereit?“

 

3.       „Liegt mein Nitratwert im Bereich von 10-30mg/l?“

 

4.       „Liegt mein Phosphatwert im Bereich von 0,2-1,0mg/l?“

 

5.       „Liegt mein Kaliumwert bei 10-20mg/l?“

 

6.       „Liegt mein Eisenwert im Bereich von 0,05-0,1mg/l?“

 

Durch diese sechs einfachen Fragen findet man sehr schnell die Ursache für die Wuchstagnation der Aquarienpflanzen und aufkommenden Algen.

 

Bei fortgeschrittenem Algenbefall kann es sein, dass die Ursachenbeseitigung nicht mehr ausreicht.

 

Die Pflanzen sind dann schon derart geschwächt und mit Algen überwuchert, dass sie sich selbst nicht mehr befreien können und die Algen mittlerweile die Oberhand gewonnen haben. Man kann das System dann mit Hilfe von Algenmitteln oder einer Easycarbo-Extrem-Kur quasi resetten.

 

Dabei können z.T. einzelne Pflanzen auch Schaden nehmen. Beginnt man sofort danach mit einem geeigneten Düngekonzept, entstehen die Algen nicht erneut. Stark geschädigte Pflanzen sollte man ersetzen.

 

Die einzige derzeit bekannte Alge, die auf optimierte Düngesysteme nicht anspricht, d.h. nicht zurückgedrängt werden kann ist Cladophora sp.

Diese mehrfach verzweigte Fadenalge kann nur durch Anti-Algenmittel beseitigt werden.

Z.B. durch eine 12 wöchige Algexit-Kur.