Spezialfall Soil / z.B. Fluval Stratum

 

Bei diversen Soil-Bodengründen, z.B. Fluval Stratum, muss die Aktiviät des Substrates mit in den Düngeplan einbezogen werden.

In erster Linie die Beeinflussung des Phosphatwertes:

 

Einige Soil-Bodengründe, z.B. Fluval Stratum ziehen zu Beginn erhebliche Mengen Phosphat aus der Wassersäule, so dass für die Pflanzen mitunter nicht genug übrig bleibt.

Zum Teil können jeden Tag 2,0 mg/l Phosphat der Wassersäule verloren gehen. Durch Fisch-und Garnelenfutter wird zwar auch Phosphat geliefert, allerdings nicht in dieser Größenordnung, weshalb es ohne gezielte Phosphatdüngung recht bald zu Mangelerscheinungen an den Pflanzen kommen wird. 

Abhilfe schafft daher eine gezielte Zuführung von Phosphat:

 

1.      Zunächst macht man einen Phosphattest (Unsere Erwartung bei frischem Soil wäre, dass Phosphat nicht nachweisbar ist)

  

2.      Am nächsten Morgen düngt man dann auf 2,0mg Phosphat auf. Hierfür bräuchte man bei 50l Aquarienwasser z.B. 20ml Aqua Rebell Makro Basic Phosphat.

 

3.      Am Abend testet man wieder den Phosphatgehalt. Liegt der Wert unter 0,2mg/l, so kann man die Zugabe von Aqua Rebell Makro Basic Phosphat noch etwas steigern. Liegt der Wert deutlich darüber, kann man die Zugabemenge am nächsten Morgen etwas senken.

 

4.      Jeden Morgen wird nun der Phosphatdünger zugeführt. Es muss allerdings nicht jeden Abend eine Kontrollmessung durchgeführt werden.

 

5.     Nach einer Woche bis 14 Tage ist der Soil erfahrungsgemäß bereits gut mit Phosphat beladen. Bei den Kontrollmessungen (Alle 2-3 Tage) kann man das erkennen, da der Phosphatwert zum Abend hin nicht mehr so stark abfällt. Die Zugabemenge des Phosphatdüngers kann jetzt immer weiter runter gefahren werden. Der Zielwert liegt abends zwischen 0,2-0,6mg/l.

 

6.     Die Phosphatdüngung kann dann im Rahmen eines „normalen“ Düngekonzepts fortgesetzt oder bei Schwachlichtbecken teilweise auch ausgesetzt werden.

 

Hinweis: 

Dünge Phosphat nicht direkt zusammen mit einem Eisenvolldünger, da Phosphat Eisen ausfällen kann und so den Eisenvolldünger neutralisiert.

 

Für stark beleuchtete Soilbecken empfiehlt es sich als Phosphatlieferant den Aqua Rebell Makro Spezial Licht zu verwenden. Gemeinsam mit Makro Spezial N und K ist dieses Düngekonzept speziell für stark beleuchtete Soilbecken ausgearbeitet und kann dann Bodendecker wie Glossostigma elatinoides und andere anspruchsvollere Pflanzen ideal versorgen.

 

Manche Soilbodengründe beeinflussen den Amoniumgehalt und damit die Stickstoffversorgung:

Es gibt stark vorgedüngte Soilbodengründe, die zu Beginn erhebliche Mengen Ammonium an das Wasser abgeben. Ammonium ist ein Zwischenprodukt des Stickstoffkreislaufes. Es wird zum Teil von Bakterien weiter zu Nitrit verarbeitet. Anschließend können nitrifizierende Bakterien dann Nitrit zu Nitrat oxidieren. Ein anderer Teil des Ammoniums wird aber auch durch Pflanzen und bevorzugt von Algen verwertet. Dieser leicht verfügbare Stickstoff könnte also zu Beginn zu einer unerwünschten Algen und/oder Bakterienblüte führen, da die Pflanzen noch nicht ausreichend als Verbraucher auftreten können und die zunächst durch den Soil gelieferten Mengen auch einfach zu groß sind.

 

Einen stark vorgedüngten Soil fährt man daher anders ein als gewöhnlichen Kies:

 

1.      Am Tag nach der Beckeneinrichtung macht man einen großen Teilwasserwechsel (TWW) von 80-90%

 

2.      Man düngt in den ersten 10-14 Tagen nicht (Ausnahme: der Soil saugt ggf. Kalium & Phosphat).

 

3.      Man wechselt in den ersten 14 Tagen alle drei Tage bis zu 50% Wasser.

 

4.      Nach 14 Tagen beginnt man mit ca. der Hälfte der jeweils angegebenen Dosis zu düngen.

 

5.     Man steigert in den kommenden 4 Wochen die Düngermenge je nach Bedarf. Meist kann nach 6-8 Wochen dann wie angegeben gedüngt werden. Eine entsprechende Pflanzenmenge und CO2-Versorgung vorausgesetzt.

 

6.     Nach einem halben Jahr empfehlen wir den Bodengrund mit Düngekapseln zu versorgen, um ihn als Nährboden für die Pflanzen aktiv zu halten.